Inhaltsverzeichnis
Alles im Kasten
Kartenverzeichnis
Unterwegs mit
Antje und Gunther Schwab
Beide stammen aus dem Badischen, er aus der Nähe von Heidelberg, sie aus Karls­ruhe, wo sich nun ihr gemein­samer Le­bens­mittelpunkt befindet. Aus­ge­dehn­te Rei­sen führten sie nach Süd­ost­asi­en, Afri­ka, Mit­tel- und Süd­ame­ri­ka, kreuz und quer durch Eu­ro­pa, aber vor allem immer wieder nach Griechen­land. Im Michael-Müller-Verlag sind von ihnen Reise­bücher über die griechi­schen Inseln Kárpathos und Zákynthos so­wie über das nahe gelegene El­sass, ein Cityguide Straßburg und zwei Wander­führer er­schie­nen.
Jedes Mal, wenn wir unseren Auf­ent­halt auf Thássos und Samothráki pla­nen, überlegen wir hin und her, an welchen Orten und wie lange wir dort je­weils bleiben, denn es gibt viele, in denen wir uns wohlfühlen. Doch eines steht immer von vorneherein fest: Ein paar Tage im thassitischen Bergdorf Pa­nagía müssen sein. Wir lieben es, dort den Alltag mitzuerleben. Einen We­cker brauchen wir nicht, diese Auf­ga­be übernimmt sonntags zuverlässig die Glocke der Dorfkirche, während uns werktags die Megafonrufe der fahren­den Händler aus dem Schlaf reißen: „Gávros, Sardélla, Garídes“, so der Fisch­verkäufer, dessen Worte in ihrer Laut­stärke oft noch vom Gemüse­bauern mit seinem durchdringenden „Kar­puuusi“- oder „Kalambooooki“-Ruf über­troffen wird - Wassermelonen und Mais sind mal wieder besonders güns­tig. Also raus aus den Federn! Der erste Gang führt zum Bäcker, aus dessen Ofen herrlich duftendes Gebäck kommt. Nach dem Frühstück auf unse­rem Balkon folgt das nächste Ritual: ein Besuch in einem Kaffeehaus an der Platía, wo wir eigentlich immer auf alte Bekannte stoßen. Nach einem kräftigen Mokka sind wir dann bereit für die Re­cher­che. Und natürlich freuen wir uns da­rauf, am Abend wiederzukehren nach Panagía, das uns ein Stück Hei­mat in der Nordägäis geworden ist.
Orientiert auf Thássos & Samothráki
Die Insel im Profil
Thássos ist ...
Zahl­reiche paradiesische Strän­de, eine herrliche Ge­birgs­welt mit schönen Wander­we­gen, Dörfer mit einer tradi­tio­nel­len Architektur, bedeutende Zeug­nis­se aus der Antike und nicht zu­letzt gemütliche Taver­nen, in denen man es sich gut­ ge­hen lassen kann, erwarten Reisende auf Thássos.
Fläche: 380,1 km2 und damit zwölft­größte Insel Griechenlands
Thássos ist die nördlichste be­wohn­te Insel der Ägäis
Hauptort der nahezu kreisrunden Insel ist Liménas
Das unbewohnte Inselchen Thas­so­poúla liegt zwischen der Insel und dem Festland
... der grüne Smaragd der Ägäis
Zwar haben Waldbrände Wunden hin­ter­lassen, dennoch weist die Insel dank rei­cher Winterregenfälle noch immer mehr üppiges Grün auf als die meis­ten anderen griechischen Eilande. Für Wan­derer ist sie deshalb und auch we­gen ihres stellenweise alpinen Charak­ters ein ideales Revier mit leichteren bis anspruchsvolleren Touren. Dort, wo die Wälder nicht zerstört sind, reichen sie oft hinunter bis an die Küste und geben dieser einen be­sonderen Reiz. Und auch die aus­ge­dehnten Oliven­haine im Süden und im Westen der Insel tragen dazu bei, dass Thássos sich mit dem Beinamen „grüne Insel“ schmücken darf. Mehr als eine Million Ölbäume will man hier gezählt haben. Nicht zuletzt tragen mächtige Platanen zum Grün der Insel bei.
... die Insel des weißen Marmors
Bereits in antiker Zeit hatte der thassitische Marmor einen exzellenten Ruf, die Überreste der Steinbrüche von Alikí führen vor Augen, wie man da­mals das „weiße Gold“ abbaute. Heute wird es immer noch in zwölf Stein­brü­chen abgetragen, in Fabriken verar­bei­tet und u. a. in den Nahen Osten ex­por­tiert, wo man den gut iso­lie­ren­den wei­ßen Marmor besonders schätzt.
... ein Ziel für Freunde der Antike
In der Blütezeit der griechischen Anti­ke war Thássos nicht nur wegen seines fruchtbaren Bo­de­ns, sondern auch we­gen seiner immensen Vorräte an Edel­me­tallen, Holz und Marmor die am dich­testen besiedelte Insel der Ägäis und wurde das „Athen des Nor­dens“ ge­nannt. Entsprechend prachtvoll wa­ren seine Bauwerke, wovon heute noch in Liménas die Agorá, die Stadtmauer mit ihren Toren, das Theater, der hoch­ge­le­gene Athena­tem­pel oder die anti­ken Marmor­stein­brü­che in Alikí zeu­gen.
... ein Badeparadies
Die meisten Besucher kom­men v. a. we­gen der zahl­reichen herr­li­chen Sand- und Kiesstrände auf die Insel, die sich wie die Per­len an einer Kette an­ein­an­de­rreihen. Ba­defans kön­nen sich hier tat­sächlich täglich einen neu­en Lieb­lings­badeplatz aus dem gro­ßen An­ge­bot aus­suchen. Fast alle bie­ten eine her­vor­ra­gende touristische Infra­struk­tur und sind auch für Kinder gut ge­eig­net. Im Hoch­sommer kann es al­ler­dings an man­chen Badeplätzen ganz schön eng wer­den, doch zum Glück fin­det man auch dann immer noch stillere Buch­ten, in denen nicht Liege an Liege steht.
... ein Stück traditionelles Griechenland
Wem der Rummel in den Badeorten zu viel wird, kann sich ins Inselinnere zu­rück­ziehen, wo eine ganz besondere At­mosphäre herrscht. Die Berge, die duf­tenden Kiefern und blühenden Sträu­cher sowie die Blu­menteppiche zwi­schen uralten Olivenbäumen, dazu die weidenden Schafe, Ziegen und die vie­len bunten Bienenkästen - kein Zwei­fel, hier hat Thássos etwas von Arkadien. Und die Bergdörfer mit ihren z. T. noch tra­ditionell gebauten Häu­sern, ihren Ka­fe­nía, vor denen Gruppen von Män­nern debattieren, vermitteln einem noch das Flair des so viel be­schwo­re­nen alten Griechenlands.
... die Insel der Skalen
Unterwegs oder beim Studium der In­sel­karte fällt auf, dass die meisten Dorf­namen zweimal auftauchen: oben in den Bergen und unten an der Küste, hier aber mit dem Zusatz Skála ver­se­hen und in der Genitivform, z. B. Kal­li­rá­chi und Skála Kallirá­chis. Es handelt sich jeweils um eine Gemeinde, in dem Beispiel um die Ge­meinde Kalliráchi. Ská­la bedeutet „Treppe“ bzw. „Zugang zum Meer“, die Skalen sind also nichts an­deres als die Häfen der Bergdörfer. Vom 7. bis ins 18. Jh. war das reiche Thás­sos ein bevorzugtes Ziel von in der Ägäis plündernden Piraten. In die­ser Zeit entstanden in den Bergen vom Meer her nicht einsehbare Dörfer, in die sich die geplagte Bevölkerung zurück­zog; unten blieben nur noch die Anker­plät­ze. Nachdem man dem Piraten­we­sen Herr geworden war, zo­gen immer mehr Menschen wieder an die Küste, die Skalen entwickelten sich zu richti­gen Orten, in denen heute meist der Tou­rismus boomt und oft mehr Men­schen leben als in den Mutterdörfern.
Badeparadies
Die Strände
Die erstklassigen Sand- und Kies­strände bieten allerbeste Was­serqualität, die meisten weisen eine hervorragende touris­ti­sche Infrastruktur auf und sind, da flach abfallend, für Kinder gut ge­eignet. Auch das Angebot an Was­sersport kann sich sehen las­sen.
Badesaison: Mai bis Okto­ber
Wassertemperatur: 20 bis 26 °C
Wassersportstationen: Golden Beach, Paradise Beach, Psíli Ámmos bei Astrís, Pefkári und Skála Prínou
Tauchschulen: Potós, Pefkári, Skála Prínou und Liménas
Die Infrastruktur
Nur noch wenige Strände auf Thássos sind gänzlich ohne Infrastruktur, fast überall wurden Beachbars eingerichtet. Dabei reicht die Palette vom schlichten Ein-Mann-Betrieb bis zur exklusiven An­lage mit Strandbetten unterm Zelt­dach mit Restaurant. Dementsprechend gibt es auch große Unterschiede, was den Verleih von Liegen und Sonnen­schir­men angeht. Während einfache Strand­bars ein 2er-Set plus Schirm ge­gen die Abnahme von zwei Getränken ver­leihen, wird an anderen Bade­plät­zen ein Mindestbetrag erhoben, für den man dann konsumieren kann. Immer öfter trifft man auch auf die Regelung, dass die Preise entsprechend der Ent­fer­nung zur Küstenlinie gestaffelt sind, je kürzer die Entfernung zum Meer, desto teurer.
Im Norden
Östlich von Liménas: Hier reihen sich etliche kleine Buchten aneinander und, ehrlich gesagt, eine jede hat ihren Reiz. Rie­si­gen Zulauf erhält die Bucht Agía Iríni, mittlerweile besser bekannt als La Scala, hat sich doch der Name der wohl exklusivsten Beach­bar auf Thássos auf die ganze Sand­bucht übertragen. Wer’s ruhiger mag, sollte die kleine Sand­bucht Papali­máni vorziehen.
Westlich von Liménas: Die dort ge­le­ge­nen Strän­de gehören zu den be­son­de­ren Bade­highlights auf der Insel. Wäh­rend die beiden künstlich mit weißem Sand auf­geschütteten Marble Beaches Saliá­ra und Pórto Vathý sich im Hoch­som­mer vor Besuchern kaum noch retten kön­nen, wird der feine, von dich­tem Kie­fern­wald einge­rahm­te Sand­strand Ma­krí­ammos meist nur von den Gästen der dortigen Hotel­anlage genutzt. Scha­de eigentlich, denn gera­de diese Bucht hat einen ganz be­son­de­ren Reiz.
Im Osten
Größ­ten­teils feinsandig, flach ab­fal­lend und breit prä­sen­tie­ren sich die meis­ten Strän­de in die­sem Teil der Insel. Die hohen, dicht be­wal­de­ten Berge bieten zu­dem eine atem­be­rau­ben­de Ku­lis­se.
Golden Beach: Zu den ganz großen Fa­vo­ri­ten ge­hört die sich un­ter­halb des Berg­dorfs Pana­gía er­stre­cken­de große Sand­bucht, in der man bei ent­spre­chenden Wind­ver­hält­nis­sen in klei­neren Wellen hüpfen kann.
Parádissos Beach: Nomen est omen, einen paradie­si­schen Ruf genießt der nahe bei Kínira ge­legene Strand mit wie­de­rum wunderbar feinem Sand. Zwei We­ge führen von der Inselrund­stra­ße hin­ab, im Sommer sind die Park­plätze al­ler­dings schnell besetzt. Wer hier ba­den will, sollte früh auf­bre­chen.
Im Süden
Eine Sandbucht reiht sich an die an­de­re, hier hat man wirklich die Qual der Wahl.
Alikí: Gleich an zwei Stränden kann man sich am Hals des Sporns der Halb­insel im Meer erfrischen, beliebt ist der feinsandige an der West­seite, etwas ruhiger geht es an dem kieseligen öst­li­chen Beach zu. Ei­nen ganz besonderen Badespaß bieten die wannenartigen Ver­tiefungen im Ge­stein an der Spitze der Halbinsel.
Gióla: Fast am südlichsten Punkt von Thás­sos findet sich scheinbar mitten im Nichts ein stark frequentierter Park­platz an der Inselrundstraße. Der Grund ist ein Natur­schwimm­be­cken, zu dem man über steinige Wege hin­unterklettern muss. Den immer zahl­reicher wer­den­den Fans macht das aber nichts aus. Die wegen ihres wun­der­baren Farb­spiels auch als „Auge des Zeus“ be­zeich­nete, na­hezu kreisrunde Ver­tie­fung wird stän­dig von der Bran­dung ge­speist und ist so tief, dass man von den umge­ben­den Felsen auch hin­ein­springen kann.
Psíli Ámmos: Zahllose kleine Buchten zie­hen sich vom Kap Salónikos nach Nor­den. Be­son­ders beliebt ist Psíli Ámmos mit wei­ßem, fei­nem Sand.
Ágios Antónios Beach (San An­tonio Beach): Wer gerne einen Strand­spazier­gang macht, sollte den flach abfallenden, lang­gezogenen Strand bei Potós wäh­len. Zu­dem finden Indivi­dua­listen hier imm­er noch ein ruhiges Eckchen.
Im Westen
Skála Prínou: Er gehört sicherlich zu den besten Badeplätzen der Insel. Jen­seits des Ha­fens zieht sich rund um das Kap mit klei­nem Leuchtturm ein ki­lo­me­ter­lan­ger, z. T. mit Kieseln durch­setz­ter Sand­strand, an dem man auch in der Hoch­saison noch nicht Handtuch an Hand­tuch liegt.
Skála Rachoníou: Wer auf jegliche Infra­struktur ver­zich­ten mag, sollte die schma­len und kie­seligen südlichen Strand­abschnitte zwischen Klísma und Skála Marión auf­suchen. Mehr Leben herrscht dage­gen im Norden bei Skála Rachoníou.
Antike Stätten, Klöster & mehr
Erlebnis Kultur
Nur zum Baden ist Thássos viel zu schade, gibt es auf der Insel doch eine Menge zu entdecken: interessante archäologische Aus­grabungen, Reste von anti­ken Marmorsteinbrüchen, pit­toreske und lebendige Dörfer mit tra­ditionellen Häusern sowie alte Kirchen und drei bewohnte Klöster ...
◊ Alljährlich im August führt der Kul­turverein von Theológos den Ab­lauf einer sog. thassitischen Hoch­zeit vor und erinnert an alte Bräuche
◊ Besonders interessante Inselfeste: Mariä Entschlafung (15.8.) in Pana­gía, Ágios Athanásios (18.1.) in Kástro, Ágios Panteleímonas (27.7.) im gleich­na­migen Kloster
Zeugnisse aus der Antike
Liménas: Thássos hatte in der Antike gro­ße Bedeutung. Im damals sog. „Athen des Nordens“ entstanden pracht­volle Bauwerke, deren Reste Ar­chä­ologen freigelegt haben. Wahre Klein­ode sind darunter, z. B. die einzig­arti­gen Reliefs an den Toren der sehr gut erhaltenen, einst 3,5 km lan­gen Stadtmauer in Liménas, der an­ti­ke Marktplatz, die Agorá, heute wie da­mals mitten im Herzen der Stadt ge­le­gen. Immer noch graben Archäologen und bergen neue Schätze. Oberhalb der Stadt beeindrucken das Theater, das Kás­tro und noch viel mehr.
Alikí: Kulturgenuss und Badespaß las­sen sich beim Spaziergang über die Halb­insel Alikí wunderbar verbinden. Ne­ben Kulthöhlen, Tem­pelruinen aus ioni­scher Zeit, rö­mischen Gräbern, früh­christlichen Basi­li­ken und einer kleinen Höhlen­kirche fin­det man hier nämlich fast rund um die Halbinsel Reste antiker Marmor­stein­brüche. In ihren wannen­artigen, blen­dend wei­ßen, ständig vom Meer­was­ser über­spül­ten Vertiefungen lässt es sich wun­der­bar entspannen.
Vielseitige Museen
Archäologisches Museum in Liménas: Blickfang ist ein riesiger, widder­tra­gen­der Koúros im Eingangsgebäude, doch da­rüber hinaus hat das sehr liebevoll und nach modernsten Kriterien der Prä­sentation gestaltete Museum noch vie­le wei­tere beachtenswerte Fund­stü­cke von der Insel zu bieten.
Volkskundemuseum in Theológos: Wer sich für das Alltagsleben vor noch gar nicht so lange vergangenen Zeiten interes­siert, ist hier genau richtig. Alte Land­wirtschafts- und Haushaltsgeräte wie z. B. eine Weinpresse, ein Butter­fass, eine Wachsmühle, Bienenkörbe und Web­stühle, aber auch komplett ein­gerich­tete Wohnräume füh­ren das harte Leben von damals vor Augen.
Malerische Dörfer
Panagía: Vom Pano­ra­ma­weg ober­halb des Dorfes bietet Pa­na­gía einen atem­be­rau­benden An­blick: ein Meer von mit grauen Schiefer­plat­ten ge­deckten Dä­chern vor der tief­grü­nen Kulisse der das Dorf um­ge­ben­den Kiefernwälder, im Zen­trum eine be­son­ders schöne und se­hens­werte Kirche, auch sie schie­fer­ge­deckt. Die Gassen sind so eng, dass kaum ein Auto hin­durchpasst, an der Platía kann man in traditionellen Ka­fe­nía dem bunten Dorf­treiben zu­sehen - kein Zwei­fel, Pa­na­gía ist eines der liebens­wertesten Dör­fer der Insel - allerdings auch eines der lebhaftesten, hat der Tou­rismus hier doch voll Ein­zug ge­hal­ten.
Theológos: In dem langgezogenen Berg­dorf lässt es sich wunderbar durch idyllische Dorfgassen schlendern und nebenbei die typischen Gaumen­ge­nüs­se von Thássos genießen, allen voran Fleisch am Spieß und zuckersüße ein­ge­legte Früchte. Auch hier sind die Häu­ser schiefergedeckt, nur nicht so kon­sequent wie in Panagía. Traditio­nel­le Herren­häu­ser, alte Kirchen, ein über­aus interessantes Volkskunde­mu­seum und ein steinernes Brückchen aus osmanischer Zeit machen den Be­such besonders lohnenswert.
Kástro: Im Zentrum der Insel liegt das ver­lassene Dorf mit verfallenen und neu errichteten Sommerhäusern im tra­ditionellen Stil. Ständig wohnt heute nie­mand mehr hier oben. Zur Zeit der ge­nuesischen Herrschaft stand hier eine Burg. Viel ist davon nicht mehr zu se­hen, umso mehr lohnt aber der Be­such der 500 Jahre alten Kirche und des viel­leicht urigsten Kafeníons der Insel.
Kazavíti: Die traditonellen, wunder­schö­nen Häuser der zwei winzigen Dörf­chen scheinen wie Schwal­ben­nes­ter am Hang zu kleben. Auf der Platía von Megálo Kazavíti ist im Sommer ei­gent­lich immer etwas los.
Unterschiedliche Klöster
Archangélou: Direkt an der Inselstraße liegt der festungsartige Komplex mit ei­ner alten und einer neuen Kirche so­wie liebevoll hergerichtetem Kloster­hof. Die Parkplätze davor sind im Som­mer oft voll besetzt.
Ágios Panteleímonas: In einer kleinen, dunklen Tropfsteinhöhle soll einem Hir­ten der namensgebende Heilige einst erschienen sein - für die Insel­be­woh­ner ein bedeutender Ort.
Panagoúda: Das einstige Nonnen­klos­ter wird heute von einem sehr freund­li­chen Mönch bewohnt. Besonders se­hens­werte Fresken aus dem Leben Ma­riens weist die Klosterkirche auf.
Unterwegs mit Boot und Bus
Ausflüge
Die Pa­lette der Angebote reicht von Transfers zu Ba­de­buchten über geführte Inseltouren mit Bus, Jeep oder zu Fuß bis hin zu Fahrten aufs Festland. Die meis­ten Ausflüge starten in Liménas, andere in Potós oder Limenária bzw. in Skála Prínou, manchmal wird man auch an der Unter­kunft abgeholt.
Allabendlich kann man An­bie­ter von Bootsausflügen in den Häfen bei ihren Schiffen tref­fen und sich über deren Ange­bo­te in­for­mieren
Je nach Saison finden die Boots­aus­flüge täglich oder mehrmals wöchentlich statt
Infos über Busfahrpläne auf dem Festland unter www.ktelkavalas.gr
Taxiboote
Im Sommer fahren von Liménas Ta­xi­boote täglich zu fol­gen­den Stränden: Ma­kríammos (8 €), den Marble Bea­ches (je 12 €) und zum Golden Beach (14 €); die Preise gelten jeweils für Hin- und Rückfahrt. Abfahrt 10.30 Uhr vom alten Fährhafen, Rück­kehr 17 Uhr.
Badeausflüge ab Liménas
Mit umgebauten Fischerbooten werden von Liménas verschiedene Strände ent­lang der Ostseite der Insel angefahren, sodass man neben dem Sightseeing im­mer wieder die Möglichkeit zum Baden hat. Buchbar sind die Touren bei den Rei­sebüros oder direkt an einem der Boote am Fischerhafen (z. B. „Eros II“ oder „Victoria“). Pro Tour muss man mit einem Preis von ca. 30 bis 40 € inkl. Barbecue rechnen.
Von Mýthos Travel wird von Li­ménas und von Potós eine kombinierte Boots- und Bustour zu den Marble Beaches, weiter zum Golden Beach und nach Gióla angeboten (35 €).
Bootsausf­lüge ab Potós und Limenária
Von Potós aus fährt z. B. die „Blue Sky I“ in der Hochsaison täg­lich vier ver­schiedene Badestrände an. Abfahrt 9.30 Uhr, Rückkehr 16 Uhr, Preis in­klu­sive einfachem Früh­stück und Mittag­essen 25 €.
Im Fischerhafen von Limenária lie­gen die Aus­flugsboote „Áxion Estí“, „Ági­os Sóstis“ und „Ión­ion“, mit denen man ebenfalls zu diesen Konditionen Touren zu den um­lie­genden Buchten unternehmen kann, je nach Wetterlage an der Ost- oder Westküste. Abends wer­den dort ebenso wie im Hafen von Po­tós sowie in Skála Prí­nou Sun­set-Tou­ren zum Preis von 10 bis 18 € an­ge­bo­ten.
Einen ca. dreistündigen Angelaus­flug kann man von Li­me­ná­ria mit dem eigens da­für ausge­rüs­te­ten Boot „To­r­na­do“ bu­chen. Preis 35 € in­klu­si­ve Aus­rüs­tung.
Segeltörns
Großer Nachfrage erfreu­en sich halb- oder ganz­tä­gige Segeltouren zum Preis von 70 bzw. 90 €, die alle Rei­se­büros im Pro­gramm haben.
Ausflüge mit Bus und Jeep
Neben den klassischen Insel­rund­tou­ren mit dem Bus werden von manchen Rei­se­büros auch spezielle Fahrten un­ter einem Motto wie „Thássos einmal an­ders“ (45 €) offeriert. Beliebt sind au­ßer­dem die von allen Agenturen an­ge­botenen Off-Road-Jeep-Safaris (75 €), bei denen u. a. meist der Besuch der Was­serfälle von Mariés, des Gipfels des Ipsárion und des verlassenen Dorfes Kás­tro ent­hal­ten sind.
Wanderungen
Wer nicht gerne alleine zu Fuß unter­wegs ist, kann sich unterschiedlich lan­gen Wan­de­rungen zum Preis von 25 bis 30 € an­schließen, die die Reisebüros in Li­mé­nas der Temperaturen wegen ins­be­son­dere in der Vor- und Nach­saison ver­anstalten.
Ausflüge aufs Festland
Organisierte Ausflüge: Die Rei­se­bü­ros offerieren in­te­res­sante Aus­flüge aufs Fest­land, z. B. Ka­nufahrten oder Rafting auf dem Fluss Néstos bzw. Wande­run­gen oder Rad­tou­ren im Na­tur­schutz­gebiet Néstos-Del­ta (inklu­sive Ver­pfle­gung, Transfer etc. je 70 bis 80 €).
Auf eigene Faust: Problemlos von bei­den Inselhäfen er­reich­bar ist die Stadt Kavála, zu deren Attraktionen ein rie­si­ges Aquädukt so­wie die von einem by­zan­tinischen Kás­tro über­ragte Altstadt gehören. Wer samstags kommt, kann in den Straßen westlich des Ha­fens einen riesigen Markt be­suchen.
Von Kavála erreicht man täglich alle 30 Minuten bzw. stündlich in etwa einer halben Stunde das antike Phílip­pi. Dort sind noch recht gut erhalten: Fo­rum, Reste der alten Handelsstraße Via Eg­natia, Basiliken, Latrinen, Tempel, Pau­lusgefängnis und Theater. Ausgra­bungs­gelände und Museum sind im Som­mer täglich von 8 bis 19.30 Uhr ge­öff­net, Eintritt 6 €.
Die Alt­stadt von Xánthi mit schönen alten Her­renhäusern ist auch deshalb einen Be­such wert, weil eine starke türkische Minderheit architektonische und kultu­relle Akzente gesetzt hat und setzt. Be­su­chenswert ist auch das au­ßer­gewöhnliche Kunstmuseum House of Sha­dows. Auch hier sollte man an einem Sams­tag kommen, der vor­mit­tags statt­fin­den­de Bazar gehört zu den größten Grie­chenlands. Von Keramotí ist Xán­thi ca. alle 30 Minuten mit dem Bus er­reich­bar.
Unterwegs auf Thássos
Liménas
Lebendige Inselhauptstadt, die intensiv mit dem Meer lebt. Um den pittoresken Fischerhafen gruppieren sich Cafés, Ouze­rien und Tavernen - der schönste Platz der Stadt. Kulturelles Schmankerl: Beim Gang durch die Straßen stößt man ständig auf beeindruckende Überbleib­sel aus der Antike.
Mit etwas mehr als 3000 Ein­woh­nern größter Inselort
Insel­haupt­stadt bereits in der Antike
In ca. 30 Minuten ist man per Fäh­re in Keramotí auf dem Festland
Der wichtigere der beiden Fähr­häfen der Insel
Der Der Name Liménas bzw. dessen ab und zu noch gebrauchte altgriechische Form „Limín“ weist auf die wichtigste Funk­tion der Stadt hin, gehen beide Be­zeich­nungen doch auf das griechische Wort für Hafen, „Limáni“, zurück. Wie auf ande­ren Inseln auch, trägt die Haupt­stadt amtlich den Namen des Eilands, also Thássos-Stadt, gebräuch­lich ist er im Alltag allerdings nicht. Zu Haupt­stadt­eh­ren, wie bereits in der Antike, kam Liménas erst wieder 1870. Im Mittelalter hatte sich die Bevöl­ke­rung, der permanenten Piratenüberfälle überdrüs­sig, in den Bergen des Insel­inneren versteckt - die einst blühende Metropole verödete, ihre Ruinen über­wu­cherte Macchia. Erst nachdem man Mitte des 19. Jh. den Pi­ra­ten weitge­hend den Garaus gemacht hatte, zogen vie­le Bewohner des Bergdorfes Pana­gía, das damals die Hauptstadtfunktion ausübte, wieder an die Küste zurück. Ihre Zahl war bald so groß, dass es sich lohnte, auch den Sitz der Verwal­tung zu ver­le­gen.
Für Touristen ist Liménas ein gu­ter Standort, bietet die Stadt doch die beste Infrastruktur auf der Insel, jede Menge Unterhaltung, viel Kultur und auch recht ordentliche Strände.
Viele Liménas-Besucher kennen das Fotomotiv Nr. 1 der Stadt schon vor ihrer Anreise aus Prospekten und Ka­ta­lo­gen: das lang gestreckte Walm­dach­ge­bäude, Kalo­gé­riko genannt, ein ehe­ma­liges Metóchi (Klos­ter­gut) des Áthos­klosters Va­to­pédi. Der Fischer­ha­fen mit den bunten Booten kommt auch noch als schö­nes Motiv in Be­tracht, an­sons­ten gibt Liménas in die­ser Hinsicht, sieht man von den anti­ken Aus­gra­bun­gen ab, nicht viel her. „Kunterbunt baut hier jeder durch­ein­an­der“, schimpft der Töpfer Kostís, Äs­thet von Berufs wegen. „Der ei­ne hat einen Balkon aus Holz, der an­de­re aus Plas­tik. Ein Haus ist schie­fer­gedeckt, das nächste mit Ziegeln, das dritte be­sitzt ein Flachdach. Wie sieht das aus!“ Recht hat er, aber an­de­rer­seits spiegelt sich in dem Durch­ein­an­der der typisch griechische Indi­vi­dua­lis­mus wider und der hat doch gerade für uns Mittel­euro­pä­er viel Lie­bens­wer­tes.
Was anschauen?
Antike Agorá: Mitten in der modernen Stadt liegen die Ruinen des antiken Stadt­zentrums. Mit ein bisschen Fan­ta­sie gelingt es, sich die damals pracht­vollen Gebäude vorzu­stel­len.
Archäologisches Museum: Sehens­wer­te Funde wie ein widdertragender Koú­ros oder die auf einem Delfin rei­ten­de Aphro­dite werden in dem klei­nen, emp­fehlenswerten Museum an­spre­chend präsentiert.
Was unternehmen?
Spaziergang in die Oberstadt: Etwas be­schwerlich, aber sehr reizvoll ist die zwei- bis dreistündige Tour vom alten Fischerhafen mit dem wunderschönen Gebäude des Kalogérikos über das Kap Evraió­kastro, vorbei an Teilen der mäch­tigen einstigen Stadtmauer auf die alte Akrópolis hinauf.
Wo baden?
Stadtstrände: Zwei kleine, aber zumin­dest in der Nebensaison recht angeneh­me Strände sind vom Zentrum zu Fuß gut erreichbar.
Strände westlich der Stadt: Zwischen Li­ménas und dem Kap Pachís findet je­der einen Badeplatz nach seinem Ge­schmack: Eher still sind die z. T. kiese­li­gen Strände von Nistéri, Glifáda und Papalimáni, während in der Agía-Iríni-Bucht seit der Eröffnung der edlen La-Scala-Beachbar der Bär los ist.
Strände östlich der Stadt: Die reizvolle Bucht Makríammos sowie die sog. Mar­ble Beaches gehören zu den beliebtes­ten Badezielen auf der Insel.
Wo ausgehen?
Am alten Fischerhafen: Schlendern Sie bei Sonnenuntergang am Hafenbecken entlang und sehen Sie den Anglern auf den Molen zu, nehmen anschließend einen Drink in einer der Bars direkt am Wasser und kehren dann in einer der Tavernen ein.
Am neuen Fährhafen: Hier haben sich in den letzten Jahren auf engstem Raum einige hervorragende Tavernen an­gesiedelt - ausprobieren lohnt sich.
Wo shoppen?
Einkaufsgasse: In der Odós 18. Okto­v­ríou reihen sich zahllose Läden mit viel Kitsch, aber auch Kunst aneinander. Insbesondere am Abend, wenn die hier ebenfalls ansässigen Fast-Food-Lokale gut besucht sind, ist hier kaum ein Durchkommen.