Tour 1: Von der Plaza de Armas zur Plaza de la Catedral und zurück
Tour 2: Von der Plaza de la Catedral zur Plaza Vieja und zurück
Tour 3: Von der Plaza de la Catedral nach Centro und zurück zum Parque Central
Tour 4: Vom Parque Central zum Museo de la Revolución und zurück
Tour 5: Vom Malecón zur Universität und zurück
Tour 6: Mit dem T1 vom Parque Central nach Havanna Miramar und zurück
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Alles im Kasten
„Operation Pluto“ – die Invasion in der Schweinebucht
Yumurí – das Tal des Todes
Über den Dächern von Havanna
Cuba in Zahlen
Kartenverzeichnis
Varadero
Matanzas
Tour 1: Von der Plaza de Armas zur Plaza de la Catedral und zurück
Palacio de los Capitanes Generales (Stadtmuseum)
Tour 2: Von der Plaza de la Catedral zur Plaza Vieja und zurück
Tour 3: Von der Plaza de la Catedral nach Centro und zurück zum Parque Central
Tour 4: Vom Parque Central zum Museo de la Revolución und zurück
Tour 5: Vom Malecón zur Universität und zurück
Cementerio de Cristóbal Colón
Zeichenerklärung
Übersicht Varadero & Havanna
Havanna
Unterwegs mit Wolfgang Ziegler
Jahrgang 1959, lebt seit 1986 in Regensburg und arbeitet dort bei einer großen regionalen Tageszeitung, u. a. als Leiter des Reise-Ressorts. Obwohl er bedingt durch seine journalistische Tätigkeit schon viele Länder dieser Erde gesehen hat, war Cuba für ihn die sprichwörtliche „Liebe auf den ersten Blick“ - der freundlichen Menschen, der spannenden Geschichte(n), der grandiosen Landschaften und der tollen Musik wegen. Am meisten fasziniert ihn die Hauptstadt Havanna, die für ihn inzwischen zu einer zweiten Heimat geworden ist. Das Ergebnis: „Cuba“ und „Varadero & Havanna“!
Weitere Infos auf www.visitcuba.de
Und wieder sitze ich in einer dieser unschicken Cafeterías am Malecón in der Avenida del Puerto Havannas, wo das Bier ein paar Pesos kostet und das Essen nicht viel mehr - Bistec de Cerdo etwa. Im deutschsprachigen Europa würde man wohl Naturschnitzel dazu sagen und es liebevoll anrichten, aber wir sind nicht zu Hause, und so kommt das Bistec etwas hemdsärmelig daher - mit einem Häufchen Reis und etwas Weißkraut, gekrönt von ein paar Schnittlauch-Krümeln, alles auf einem Teller. Dazu stellt die Kellnerin Essig und Öl auf den Tisch und wünscht: „¡Buen provecho!“ - „Guten Appetit!“ Nun, die Kombination ist selbst für cubanische Verhältnisse gewagt und das Fleisch zäh wie immer, aber es schmeckt herrlich. Zudem entschädigt der Blick auf die Hafeneinfahrt und die Bucht von Havanna für alles.
Für die Ohren gibt es dazu das unaufhörliche Murmeln des Verkehrs, der vielen, inzwischen meist wieder aufpolierten Straßenkreuzer von anno dazumal und die Gespräche der Menschen, die an der Promenier-Meile der Millionenstadt ihren Feierabend genießen. Hinter mir schlagen die Wellen des Atlantiks unaufhörlich an die mächtige Kaimauer, als wollten sie Havanna nicht zur Ruhe kommen lassen. Wohin treibt meine Insel auf diesen Wellen? Den nächsten dunklen Wolken entgegen? Oder vielleicht doch der aufgehenden Sonne? Quien sabe - wer weiß?
Orientiert in Varadero & Havanna
Varadero im Profil
Varadero ist ...
... das berühmteste Touristenzentrum Cubas - vergleichbar mit der Playa de Palma auf Mallorca oder der Türkischen Riviera zwischen Antalya und Alanya. Etwa eine Million Urlauber aus Europa sowie Nord- und Südamerika fliegen Jahr für Jahr nach - und auf - Varadero.
Der mit rund 20 Kilometern längste Sandstrand des Landes mit seinen mehr als 50 Ferien-Anlagen aller Kategorien lädt Urlauber ein, die schönsten Wochen des Jahres auf der Hicacos-Halbinsel zu verbringen.
... schon seit 1872 ein Erholungsort
Damals wählten die Spanier im Ersten Unabhängigkeitskrieg die Hicacos-Halbinsel als Rückzugsgebiet aus und ließen ihre Soldaten dort fernab der Front durchschnaufen. Die internationale Karriere Varaderos begann aber erst 1930, als der US-amerikanische Multimillionär und damalige Präsident des größten Chemie-Konzerns der Welt, Alfred Irénée Dupont de Nemours, von spanischen Siedlern Grund erwarb und seinen Landsitz „Xanadu“ errichtete. Es dauerte nicht lange, bis es ihm andere wohlhabende Amerikaner gleichtaten und Varadero zur Sommerfrische für Millionäre machten.
... der Liebling des cubanischen Tourismusministeriums
Zum einen spült das inselweite Ferienziel Nummer eins jede Menge Devisen in die chronisch klammen Staatskassen. Zum anderen sorgt die Lage der lang gestreckten Hicacos-Halbinsel in der Bucht von Cárdenas dafür, dass es die gern gesehenen Urlauber nicht leicht haben, die weniger gern gesehenen Kontakte zur cubanischen Bevölkerung zu knüpfen. Nach der Denke der sozialistischen Staatsführung sollten beide Gruppen besser unter sich bleiben.
... ein karibisches Paradies
Wenngleich es genau genommen am Atlantischen Ozean und nicht an der Karibischen See liegt - die befindet sich an der Südküste Cubas. Dennoch ist Varadero ein Musterbeispiel für Ferien an weißen, von Palmen gesäumten Sandstränden. So lang wie hier sind sie sonst nirgendwo in Cuba. Und nirgendwo sonst auf der Insel findet man mehr Restaurants, Bars und Vergnügungsstätten auf engstem Raum. Einen weiteren Superlativ gibt die Zahl der Gästezimmer in den Hotels und Casas particulares her: Knapp 20.000 sind es derzeit - und es werden jedes Jahr mehr.
... ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge
Denn viele - auch etwas weiter entfernte - Ausflugsziele sind gut binnen eines Tages zu bereisen. Die Schweinebucht etwa, wo Fidel Castro im April 1961 die gleichnamige Invasion zurückschlug und die USA in die Knie zwang. Ebenso Havanna, die Hauptstadt, die man in knapp zwei Stunden erreicht. Oder die alte Kolonialstadt Trinidad an der Karibikküste, einer der Hotspots für Touristen. Sie alle lohnen einen Besuch, wenn man etwas von Land und Leuten sehen möchte.
... kein Ort für Kultururlauber
Varadero ist der falsche Platz, wenn man auf den Spuren von Kultur und Geschichte wandeln möchte. Die Sehenswürdigkeiten hier sind anderer Natur. Innerorts sollte man auf jeden Fall den Parque Josone erkunden, dessen Name auf den jeweils ersten drei Buchstaben der Vornamen seiner früheren Besitzer beruht: José und Onelia Fermin. Oder den Taller de Cerámica besichtigen, eine Töpferwerkstatt, in der man den Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen kann. Besuchen sollte man auch das vorgelagerte Inselchen Cayo Blanco, das der Bacardí-Werbung entsprungen sein könnte.
... ideal für Nachteulen
Das Nightlife ist bunt, vielfältig und abwechslungsreich - den vielen Urlaubern soll schließlich etwas geboten werden. Die renommierteste Location ist sicherlich die „Casa de la Música“, von der es Pendants in vielen Städten des Landes gibt und die hier wie überall mit guten Live-Bands aufwartet. „Música en vivo“ gibt es allabendlich auch auf der Outdoor-Bühne des „The Beatles“, wo die Mojitos groß und die Getränkepreise trotz freien Eintritts klein sind. Ebenfalls sehr beliebt ist die Snack-Bar „Calle 62“ in der gleichnamigen Straße, wo jeden Abend nicht nur in dem Lokal, sondern auch auf der Straße davor getanzt wird.
... ein sicheres Terrain
Über Kriminalität muss man sich - wie auch im überwiegenden Rest Cubas - keine Gedanken machen. Allein reisende Frauen können nachts ebenfalls ohne Begleitung unbehelligt um die Häuser ziehen, außer Pfiffen, Luft-Küsschen und den unvermeidlichen Komplimenten wird bestimmt nichts passieren. „Anmache“ dieser Art gehört in der Macho-Gesellschaft Cubas dazu. Eine solche, vielleicht plump anmutende Kontaktaufnahme ist aber immer nett gemeint, deshalb genügt meist auch ein resolutes „No!“, um sie zu unterbinden.
Erlebnis Kultur
Ausflug nach Havanna
Wenn man die kulturelle Vielfalt Cubas erleben möchte, liegt nichts näher als ein Besuch von Havanna. Nur etwas mehr als zwei Stunden mit dem Bus sind es von Varadero aus. In der Hauptstadt lässt man sich am besten treiben - sie bietet Sehenswürdigkeiten im Überfluss.
Die UNESCO erklärte Havanna-Vieja, die Altstadt der Metropole, 1982 zum Weltkulturerbe. Seitdem fließen Fördergelder in die Denkmalpflege, womit das historische Zentrum mehr und mehr aufpoliert wird.
Touren durch die Hauptstadt
Havanna sollte jeder für sich selbst erschließen - am besten zu Fuß. Nur so bekommt man ein Gefühl für die Stadt, nur so eröffnen sich Blicke in Hinterhöfe, in kleine Bauernmärkte und in Straßenzüge, in denen Cuba noch Cuba ist. Wir haben sechs Touren zusammengestellt, bei denen man zwischen 70 und 90 Minuten unterwegs ist und bei denen man auch Ecken sieht, über die ausländische Besucher nicht automatisch stolpern .
Schöne Kolonialgebäude
Gran Teatro de La Habana: Die älteste Bühne Mittelamerikas und der Karibik am Parque Central ist ein echter Hingucker. Im neobarocken Stil errichtet und Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnet, ist sie unter anderem das Zuhause des cubanischen Nationalballetts. Karten bekommt man an der Abendkasse.
Museo de Bellas Artes: Das Museum der Schönen Künste ist auf zwei Häuser verteilt - eines davon ist das frühere Centro Asturiano gegenüber vom Luxus-Hotel Kempinski. Das architektonische Juwel zeigt 650 Exponate, darunter auch 26 Werke aus Deutschland.
Sehenswerte Plätze
Plaza de Armas: Sie ist der wichtigste Platz der Stadt - hier wurde Havanna im Jahr 1519 offiziell gegründet, hier befinden sich mit dem Palacio de los Capitanes Generales und dem Palacio del Segundo Cabo zwei der größten und schönsten kolonialen Paläste der Stadt.
Plaza Vieja: Der Platz wurde schon im 16. Jahrhundert angelegt, damals unter dem Namen Plaza Nueva (dt. Neuer Platz). Heute ist die Plaza Vieja (dt. Alter Platz) der neueste alte Platz: Weil alle Gebäude rundum perfekt restauriert wurden, gilt das Ensemble als Musterbeispiel für gelungene Altstadtsanierung.
Interessante Museen
Museo de la Revolución: Was wäre Cuba ohne Fidel Castro und seine Revolution? Das Museo de la Revolución, der einstige Präsidentenpalast, singt ein Lied von beiden. Die Sammlung ist nicht nur für Revolutionsnostalgiker ein Erlebnis!
Museo de la Ciudad: Der einstige Palacio de Capitanes Generales an der Plaza de Armas, bis 1898 Schaltzentrale der spanischen Kolonialherren, beherbergt heute das Stadtmuseum - eines der größten und sehenswertesten Museen Havannas.
Trutzige Festungen
Castillo de la Real Fuerza: Die Festung der königlichen (spanischen) Streitkräfte an der Plaza de Armas wurde im Jahre 1577 fertiggestellt und war damals die größte koloniale Festung der Karibik. Auf dem Glockenturm thront „La Giradilla“, das Wahrzeichen der Stadt, von dem eine wunderbare Legende erzählt.
Castillo de los Tres Reyes del Morro: Ein weiteres Wahrzeichen ist die Festung auf der anderen Seite der Hafeneinfahrt. Sie sollte die Stadt vor Feinden schützen. Das funktionierte bis 1762. Dann wurde sie von den Engländern in nur 44 Tagen ausgehungert.
Feine Restaurants
Los Nardos: Der Restaurant-Komplex „Los Nardos“ schräg gegenüber vom Capitolio beherbergt vier Speiselokale - eines pro Stockwerk. Alle bieten beste cubanische Küche, weshalb man abends meistens vor allen Schlange stehen muss. Das Warten lohnt sich: Die Portionen sind groß, die Preise vernünftig.
Torresón: In dem kleinen Paladar am Malecón steht die Mama in der Küche und der Papa serviert - handgemachte kreolische Spezialitäten, die mit Suppe, Beilagen und Desserts auf den Tisch kommen. Gegessen wird auf einem Balkönchen mit Blick auf die Festung „El Morro“.
Legendäre Bars
Bodeguita del Medio und El Floridita: „Meinen Mojito in der ,Bodeguita del Medio‘, meinen Daiquiri im ,El Floridita‘“, soll der trinkfreudige Nobelpreisträger Ernest Hemingway gesagt haben. Die Folge: Beide Bars sind eine Pilgerstätte für Touristen aus aller Welt geworden, wenngleich eine teure.
La Torre: In der Nobel-Bar im 33. Stock des Edificio FOCSA im Stadtteil Vedado genießt man Cocktails mit Aussicht. Vor allem abends und nachts eröffnen sich mehr als 100 Meter über dem Malecón unvergessliche Blicke auf das Lichtermeer von Havanna.
Erlebnis Natur
Ausflüge ins Grüne
Cuba ist eine grüne Insel, auf der es mehr als 300 Schutzgebiete und eine Reihe von Biosphärenreservaten gibt, die insgesamt 22 Prozent der Fläche des Landes einnehmen. Eines davon liegt auf der Halbinsel Hicacos, ein anderes südlich von Varadero auf der Halbinsel Zapata.
Mit fast 7000 verschiedenen Arten - etwa die Hälfte davon endemisch - ist die Flora Cubas äußerst vielfältig. Die bekanntesten Pflanzen sind die Palmen, ihre prominenteste Vertreterin ist die Königspalme.
Zu Wasser und zu Lande durch die Natur
Río Canímar: Nur rund 33 Kilometer oder eine halbe Auto-Stunde von Varadero entfernt fließt der Río Canímar in den Atlantik. Kurz davor entfaltet er seine Reize, wenn er sich vom Rancho Arboleda bis zu einer nach dem Fluss benannten Bootsstation gemächlich durch die unberührte Natur bewegt. Besucher lässt er daran teilhaben - per pedes, auf dem Rücken von Pferden oder bei einer Schifffahrt. Ein Erlebnis ist auch der mitten im Dschungel gelegene Rancho, wo man mit typisch cubanischer Kost verwöhnt wird. Entsprechende Ausflugspakete kann man in den Tourist-Informationen und in allen Hotels von Varadero buchen.
Valle de Yumurí: Das Tal von Yumurí, ein riesiger grüner Kessel ein paar Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Matanzas, zählt zu den sehenswertesten Landschaften Cubas. Den besten Blick auf das mit Königspalmen gespickte Terrain, in dem sich eine Reihe kleiner Gehöfte und viel Weideland befinden, hat man von der Puente Bacunayagua aus, der höchsten Straßenbrücke des Landes. Die Schönheit der Talpfanne lässt sich auch gut von der Iglesia de Monserrate in Matanzas aus entdecken, wo Einheimische auch gerne etwas über die Herkunft des Namens Yumurí erzählen und die Legenden, die damit verbunden sind.
Erlebnisse über und unter der Erde
Cueva Saturno: Die Gegend zwischen Matanzas und Varadero ist bekannt für ihre Höhlensysteme - und die stehen Besuchern jederzeit offen. Die der Hicacos-Halbinsel am nächsten gelegene ist die Cueva (dt. Höhle) Saturno, die sich wenige Kilometer vom Internationalen Flughafen Juan Gualberto Gómez entfernt befindet. Das kühle Wasser der Grotte (knapp über 20 Grad) lockt viele Schnorchler an, die unter Stalaktiten und zwischen Stalagmiten auf Unterwasser-Sightseeing gehen. Organisierte Touren zur Cueva Saturno werden oftmals mit einer Visite der deutlich größeren Cueva Santa Catalina kombiniert. Man kann die beiden Höhlen aber auch individuell besuchen.
Cuevas de Bellamar: Noch spektakulärer als die Cueva Saturno sind die Cuevas de Bellamar am Stadtrand von Matanzas. 23 Kilometer lang ist das Höhlensystem insgesamt, etwa dreieinhalb Kilometer sind für Besucher zugänglich. Und die haben es in sich: Auf ein Alter von rund 300.000 Jahren wird das unterirdische Kalkgestein geschätzt, in dem man sich bei einem (geführten) Rundgang bewegt. Dabei gelangt man in verschiedene, unterschiedlich große Kammern sowie zu drei Quellen, die dort, etwa 30 Meter unter der Erde, entspringen. Nach dem Höhlentrip kann man sich vor Ort in einem Restaurant oder an einer Bar ausruhen.
Unterwegs in Naturparks und Schutzgebieten
Parque Nacional Ciénaga de Zapata: Nur etwas mehr als 120 Kilometer südlich von Varadero findet man eines der bedeutendsten Biosphärenreservate Cubas: den 4500 Quadratkilometer großen Parque Nacional Ciénaga de Zapata (dt. das Sumpfgebiet von Zapata). Dort leben 900 Pflanzenarten, mehr als 190 Vogelarten und rund 30 Reptilienarten, von denen der Nationalvogel Tocororo und das Cuba-Krokodil wohl die berühmtesten Vertreter sind. Besonders bunt wird es auf der Halbinsel immer ab November, wenn zusätzlich scharenweise Zugvögel in dem Nationalpark Station machen, die von Nordamerika kommend auf dem Weg in den Süden sind. Wer sie beobachten will, sollte unbedingt ausreichend Insektenschutzmittel im Gepäck haben. Andernfalls wird man in dem Sumpfgebiet entweder von Moskitos oder von Sandflöhen aufgefressen.
Reserva Ecológica Varahicacos: Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Grüne liegt so nah? Das Schutzgebiet Reserva Ecológica Varahicacos - der Name ist eine Kombination aus Hicacos (die Halbinsel, auf der sich Varadero befindet) und Varadero - findet man rund 15 Kilometer nordöstlich des Urlauber-Örtchens mitten in der Hotel-Zone. Wenngleich das nur drei Quadratkilometer große Schutzgebiet im Grund genommen einen „Feigenblatt-Charakter“ besitzt, um die vielen Bausünden zumindest ein bisschen zu kaschieren, ein Naturerlebnis ist es dennoch. Ein kurzer Wanderweg führt unter anderem zu „El Patriarca“, einem angeblich 500 Jahre alten Riesen-Kaktus, und zu spektakulären Höhlen wie der Cueva Ambrosio, in der Wissenschaftler 1961 urzeitliche Felszeichnungen entdeckten.
Unterwegs in Varadero & Havanna
Varadero
Rund eine Million Touristen aus aller Welt kommen alljährlich nach Varadero. Die Reiseweltmeister aus Deutschland sind dabei gut vertreten. Auf dem Flughafen der Ferienregion starten und landen inzwischen mehr Maschinen aus Frankfurt und München als in Havanna.
Seinen Ursprung als Erholungsort hatte das Seebad bereits 1872, als die Spanier während des Ersten Unabhängigkeitskrieges die weitab der Front liegende Hicacos-Halbinsel zum Rückzugsgebiet auserkoren.
Cubas berühmtester Ferienort braucht nicht viele Worte. Die Zahlen sagen alles: Weit mehr als 50 Hotels und Ferien-Resorts, knapp 20.000 Gästezimmer und wöchentlich mehr als 100 Landungen von Flugzeugen aus aller Herren Länder machen Varadero seit Jahren zur unumstrittenen Nummer eins der cubanischen Tourismusindustrie. Über 30 Prozent aller Cuba-Urlauber kommen für die schönsten Tage des Jahres sogar ausschließlich an die weißen Strände der Hicacos-Halbinsel. Kein Wunder: Unter den tropischen Ferien-Paradiesen, die sich durch Sonne, Sand und Palmen auszeichnen, befindet sich Varadero auf Augenhöhe mit Cancún auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán oder Punta Cana im Südosten der Dominikanischen Republik. Wer Erholung am Meer sucht, wird also bestimmt nicht enttäuscht sein, für einen unbeschwerten Badeurlaub ist Varadero mit seinem 20 Kilometer langen Strand sicherlich eine gute Adresse.
Allerdings muss man wissen: Mit Otto-Normal-Cubanern in Kontakt kommen zu wollen, ist in der Hotel-Zone von Varadero ein hoffnungsloses Unterfangen. Abgesehen vom Personal in den Resorts, Restaurants und Diskotheken sind sie hier nämlich eine so gut wie ausgestorbene Spezies - anders als im alten Ortskern von Varadero, wo es eine Handvoll Sehenswürdigkeiten und jede Menge Unterhaltungs- und Einkaufsmöglichkeiten gibt. Entlang der Avenida 1ra, der Lebensader des 8000-Seelen-Ortes, wechseln sich Restaurants mit Märkten ab, kleine Bars mit Verkaufsständen, Autovermietungen mit Tourismusbüros - ganz so, wie man dies auch aus anderen beliebten Urlaubsdestinationen der Welt kennt.
Will man ein bisschen mehr Atmosphäre schnuppern, ist dies schon in den Dörfern Santa Marta und Boca de Camarioca möglich, die ebenfalls zum Großraum Varadero zählen und in denen man tatsächlich noch das ursprüngliche Cuba mit all seinen Unzulänglichkeiten und all seinen freundlichen Menschen antrifft. Und selbst die Provinzhauptstadt Matanzas und das etwas kleinere Cárdenas liegen mit Entfernungen von 30 bzw. elf Kilometern quasi vor der Haustür. In Cárdenas sprechen viele Einwohner sogar ein recht passables Englisch, weil die meisten von ihnen in den Hotels von Varadero in Lohn und Brot stehen.
Was anschauen?
Parque Josone: Der Park im Herzen des ursprünglichen Urlauber-Örtchens lädt ein zu einem Spaziergang unter schattigen Bäumen oder einer Tretbootfahrt auf dem künstlichen See. Danach kehrt man in einem der drei renommierten Restaurants ein oder nimmt einen Cocktail an den beiden Bars.
Was unternehmen?
Ausflug nach Cayo Blanco: Vom Yachthafen Marina Chapelín aus starten Groß-Katamarane täglich zu dem Inselchen. Der Name Cayo Blanco kommt nicht von ungefähr: Nirgendwo in Cuba gibt es weißere Sandstrände. Bei der sogenannten „Seafari“ sind Food und Rum inklusive - die gute Laune kommt da ganz schnell von alleine.
Wo einkaufen?
Edle - und für Cubaner nahezu unerschwingliche - Boutiquen findet man in der Plaza las Américas, die auf dem Weg in die Hotel-Resorts liegt. Die besten Souvenirs kann man im Gran Parque de la Artesania erstehen, dem größten Markt in Varadero mit Dutzenden von Händlern.
Wohin zum Sundowner?
Mirador: Die stilvollste Bar Varaderos liegt im Obergeschoss des herrschaftlichen Dupont-Anwesens Xanadu. Inmitten von wunderschönem antikem Mobiliar genießt man ein unvergessliches 360-Grad-Panorama. Dreimal pro Woche spielt ein cubanisches Trio zum Sonnenuntergang.
Wo essen?
La Casa de Al: Einmal dort essen, wo schon Mafia-Boss Al Capone zu dinieren pflegte - in der einstigen Sommerresidenz des Patrons, heute ein Restaurant, ist dies möglich. Die Spezialitäten des Hauses tragen Namen wie „Lucky Luciano“ (Filet Mignon) oder „Explosión 1947“ (Paella).
Wo ausgehen?
The Beatles: Die Indoor-/Outdoor-Kneipe hat mit den Pilzköpfen aus Liverpool zwar nur den Namen gemein, Musik gibt’s aber dennoch. Jeden Abend gehört die Bühne ab 22 Uhr regionalen, aber genialen Rock-Bands. Auch in Cuba muss es nicht immer Salsa sein.